Hähnchen - vom Ei bis in den Ofen

Im November 2015 war es soweit:

Wir haben uns wieder einmal Bruteier kommen lassen und diese im Motorbrüter ausbrüten lassen.

Das Ergebnis waren 10 Küken, von denen acht bis heute gelebt haben.

Nach nunmehr 10 Wochen wurden die ersten fünf Masthähnchen und zwei Hähne anderer Rassen, diese waren schon älter,  geschlachtet.

 

Das Ergebnis ist ein Durchschnittsgewicht von 1588g (Schlachtkörper) pro Tier. Die Tiere durften in dieser Zeit in einem großen Auslauf ihr Leben genießen.

Die 10 geschlüpften Küken waren Masthähnchen.

Diese werden bei uns aber nicht gemästet, sondern dürfen mit normalem Futter wachsen. Übrigens sind auch Eure Bio-Hühner Masthähnchen, die lediglich mehr Fläche und anderes Mastfutter zur Verfügung haben, als konventionelle Masthähnchen.

In diesem Zusammenhang bin ich mal wieder über Preise gestolpert, die einen nachdenklich machen:

Konventionelle Hähnchen gibt es im Supermarkt schon ab 0,99 Cent das Kilo. Für ein Bio-Hähnchen habe ich einen Preis zwischen 11,90 EUR und 16,90 EUR das Kilo gesehen. Außreißer nach oben sind möglich.

Wenn ich nun den Futterverbrauch und die Kosten für die Bruteier rechne (ohne Strom für Brüter und Wärmelampe und ohne Einstreu), dann komme ich schon auf 9,90 Euro pro Hähnchen.

Natürlich könnte man Kosten für Futter sparen, indem man Futter in größeren Mengen kauft oder selbst produziert, aber ich denke, dass man bei der Eigenproduktion ja auch die Kosten für Fahrzeuge, Diesel, Saatgut, Pacht etc. rechnen müsste.

 

Bei knapp 10 Euro pro Hähnchen kommt doch leicht die Frage auf, wie Betriebe mit einem Euro pro Kilo Hähnchen überleben, zumal von diesem Euro ja noch der Anteil der Supermärkte, Spediteure und Schlachthöfe abgezogen werden muss.

 

Diese Dumpingpreise gehen zum einen zu Lasten von Tierwohl, da sich nur mit Masse noch verdienen lässt, zum anderen werden Geflügelbetriebe, wie auch schon Milchbauern, sicherlich EU-Subventionen bekommen, damit sie überhaupt bestehen können.

 

Diese Subventionen zahlt ja nun auch jeder Steuerzahler...

Hähnchen, Schweine, Puten und auch Milch zu den aktuellen Preisen und ohne Subventionen würde folglich alle Landwirte in den Ruin treiben.

 

Denkt mal darüber nach, wenn ihr beim nächsten Mal ein Hähnchen für einen Euro kauft....

 

Ich bin mittlerweile so weit, dass ich das Fleisch, was ich nicht selbst produziere, am liebsten von Direktvermarktern kaufe.

Dafür gibt es dann eben nicht jeden Tag Fleisch, aber ich weiß, dass es den Tieren besser ging und das gezahlte Geld auch bei denen ankommt, die die Arbeit mit dem lieben Vieh haben.

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