Das Gemüsebeet

Das Gemüsebeet ist ein weitreichender Begriff.

Gemüse lässt sich vielerorts anbauen, sogar in Blumentöpfen auf der Fensterbank, auf Balkonen oder eben im Garten/Acker.

 

Wir möchten mit den verschiedenen Möglichkeiten experimentieren und sie euch in unserem Blog oder auch auf unserem Youtubekanal vorstellen.

 

Mini Farming

Bevor wir auf unseren Hof zogen, wohnten wir in einer kleinen Stadt auf einem Grundstück mit Garten.

Hier haben wir unsere ersten ernsthaften Erfahrungen im Gemüseanbau gesammelt. Wir hatten ein kleines Gewächshaus und vier kleine Beete.

Bei dieser Gelegenheit fiel uns das Buch Mini-Farmingvon Brett L. Markham in die Hände. In diesem Buch wird beschrieben, wie man auf 1000 Quadratmeter Nahrungsmittel in Hochbeeten anbauen und mit den Erträgen eine vierköpfige Familie versorgen und sogar Geld verdienen kann.

Der Grundgedanke hierbei ist den Platz der Beete maximal auszunutzen und auch Fruchtfolgen zu nutzen, um von einem Beet mehrmals ernten zu können.

Darüber hinaus werden die Beete so dimensioniert, dass sie nicht betreten werden müssen, um eine Verdichtung des Bodens zu vermeiden.

 

Vertikales Gärtnern

Beim vertikalen Gärtnern nutzt man den geringen vorhanden Platz aus, in dem man auch in die Höhe anbaut.

Ein Beispiel hierfür würde der "Salatbaum" oder "Erdbeerbaum". Hier werden mittels Kunststoffrohren künstliche "Bäume" erstellt aus deren Löchern Salatpflanzen und anderes Obst und Gemüse wachsen können.

 

Weitere Themen werden Hoch- bzw. Mistbeete, der klassische Bauerngarten und das Thema Permakultur.

 

 

Die Bodenbeschaffenheit

Zu Beginn ist es hilfreich zu wissen, was für einen Boden man auf dem heimischen Acker hat.

Sowohl der pH-Wert als auch die Bodenzusammensetzung kann völlig unterschiedlich sein.

So können die Böden, sandig, lehmig, torfig oder tonig sein.

 

Mir ist der pH-Wert unseres Bodens bislang nicht bekannt. Allerdings haben wir einen sandigen Boden.

Das bedeutet, dass er Wasser nicht lange speichert. In längeren Trockenperioden nimmt der Boden sogar nur schwer Wasser auf.

Darüber hinaus werden Nährstoffe nicht lange gespeichert, sondern versickern im Erdreich.

 

Es gibt verschiedene Mittel im Gartencenter mit denen man die Bodenbeschaffenheit verbessern kann, z.B. Vermiculit.

 

Für einige Pflanzen, wie z.B. einige Gartenkräuter oder auch Spargel sind sandige Böden vorteilhaft.


Der Ackerbau

 

Nachdem wir herausgefunden haben, welchen Boden wir in unserem Garten haben, können wir mit der Bearbeitung und schließlich auch mit der Aussaat beginnen.

 

Auf dem Acker wird der nötige Dünger ausgebracht. Anschließend wird der Dünger untergepflügt bzw. der Acker umgegraben.

 

Hierzu kann man folgendermaßen vorgehen:

  • Man hebt einen Abschnitt etwa eine Spatenlänge tief aus.
  • Der Aushub wird an das andere Ende des Ackers verbracht.
  • Anschließend wird der Dünger in das Loch gegeben und mit dem Aushub aus dem nächsten Abschnitt vermengt.
  • Diesen Schritt wiederholt man nun bis an das Ende des Ackers. Hier wird dann der zu Beginn verbrachte Aushub eingebracht.

Als nächtes wird die Fläche geebnet.

Anschließend kann mit der Aussaat begonnen werden.

 

Hier sollen bestimmte Fruchtfolgen eingehalten werden:

 

1. Wurzelgemüse (Gruppe A)

Hierzu gehören u.a. Rote Beete, Karotten, Pastinaken und auch Kartoffeln

 

2. Kohlgewächse (Gruppe B)

Brokkoli, Rosenkohl, Kohl, Blumenkohl, Kohlrabi, Radieschen und Steckrüben

 

3. Hülsenfrüchte und anderes Gemüse (Gruppe C)

Auberginen, Bohnen, Paprikagewächse, Sellerie, Lauch, Salat, Kürbis, Zwiebeln, Erbsen, Mais und Tomaten

 

Gruppe B und C erhalten im Spätherbst oder Frühwinter eine neue Düngung.

Der Acker für die Gruppe A erhält wenige Wochen vor dem Anbau einen Allzweckdünger.

 

Für gute Erträge sollte man die Aussaat dieser Gruppen einhalten.

 


Dünger

Wie es sich für einen angehenden Selbstversorger gehört, kommen in unserem Garten nur natürliche Dünger zum Einsatz.

 

Zum einen benutzen wird Hornspäne als Langzeitdünger. Diesen haben wir aus dem Baumarkt.

 

Weitere Naturdünger wären beispielsweise Schweine und Hühnermist, Humus aus einem Komposthaufen, Asche aus dem Ofen und die gute alte Brennnesseljauche.

 

Schweinemist:

Mit unseren drei Hängebauchschweinen haben wir auch drei gute Mistlieferanten erhalten.

Der Mist wird gesammelt und mit auf den Komposthaufen gegeben. Grundsätzlich sollte Mist gut verrottet sein, bevor man ihn unter die Erde des Gemüsebeets mischt.

 

Hühnermist:

Hühnermist bzw. Hühnerkot stellt einen guten und stickstoffhaltigen Dünger dar. Er kann sowohl direkt im Beet verarbeitet werden, als auch auf den Komposthaufen gegeben werden.

 

Kompost:

Hierunter wird verrottetes Material aus Haushalt und Garten verstanden. Ein Komposthaufen kann mesophil (Temperaturen zw. 20-40 Grad Celsius) und thermophil sein.

 

Wir geben auf unseren Misthaufen beispielsweise Asche von verbranntem Kaminholz, Tierdung, Rasenschnitt, Laub und Stroh.

Im Idealfall legt man mehrere Haufen an ( einen frischen, einen ruhenden und einen, von dem man das verrottete Material bereits nutzen kann).

Das Material meines thermophilen Misthaufens kann bereits nach einem Jahr genutzt werden, während das Material eines mesophilen Haufens zwischen zwei und drei Jahren verrotten muss.

 

Asche:

Ein guter Kaliumlieferant. Man sollte jedoch darauf achten, kein behandeltes Holz verbrannt zu haben, da eventuell vorhandene Schadstoffe in das Erdreich oder auch in die Ernte gelangen könnten.

 

Brennnesseljauche:

Sammelt einige Kilo Brennnesseln in einem großen Gefäß, wie z.B. einer Regentonne und gießenes mit Regen- oder Brunnenwasser auf.

Deckt das Gefäß ab und lasst es zwei Wochen ziehen (gelegentlich umrühren).

Die so entstandene Jauche sollte mindestens im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt werden.

Die Jauche eignet sich hervorragend zur zwischenzeitlichen Düngung des Gemüsebeetsmund bietet eine gute Kali und Stickstoffversorgung.

Sie eignet sich besonders gut für stark zehrende Pflanzen wie z.B. Tomaten.

Auch eignet sie sich zur Schädlingsbekämpfung.

Gebt einfach einen Teil der Jauche in eine Sprühflasche und behandeln Sie betroffene Pflanzen etwa drei Tage mit der Jauch, um sowohl die Schädlinge alsnauch Larven und Eier zu vernichten.

 

Gründüngung:

Bestimmte Pflanzen können gezielt ausgesät und vor der Ausbildung der Samenstände in den Boden eingearbeitet werden, um so dem Boden wichtige Nährstoffe zuzuführen.

Darüber hinaus kann aber auch alle Biomasse, die auf dem Kompost landen würde, direkt auf den Beeten verbleiben.